Erfahrungen einer Delegationsreise

Im Jahr 2012 wurde zu einer Delegationsreise nach China eingeladen. Ein Jahr vorher hatte ich beim «Präsidentenprogramm» in Russland teilgenommen. Die GIZ (Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit, Bonn) hatte dazu Unternehmer eingeladen, die an der wirtschaftlichen Zusammenarbeit interessiert waren.

Für solche Programme wird immer ein Vorbereitungsseminar angeboten, wo die Teilnehmer in die Kultur und Mentalität des Gastgeberlandes eingeführt werden und sich kennenlernen dürfen. Anschliessend folgt die Delegationsreise, derweil Firmen besucht, 1:1 Treffen mit potentialen Geschäftspartnern arrangiert, Infoveranstaltungen zu rechtlichen Fragen und Gespräche mit Behörden abgehalten werden.

Während ich noch in Russland konkrete Geschäftsziele verfolgt hatte, hatte ich mich dennoch für China angemeldet. Ich war am Land interessiert und hatte mir auch ein Portfolio für die Chinaberatung überlegt sowie Visitenkarten auf Chinesisch drucken lassen.

Als Kosten fielen schliesslich nur die Seminargebühren und die Auslagen für den Flug an. Welchen ich mit einer privaten Reise nach Moskau und der Rückfahrt mit der Transsib kombinierte.

Intensiv hatte uns das Vorbereitungsseminar über Sitten, Gebräuche, Sprache und dem Geschäftsgebaren Wesentliches mitgegeben, und wir hatten einige Profis im Bereich internationaler Geschäftsbeziehung an Bord mit dabei gehabt. Auf dass die Reise schliesslich als Erfolg verbucht werden sollte. Selbiges Programm wurde seitdem jährlich wieder angeboten.

Wir besuchten zuerst China und trafen uns dort insbesondere mit Behörden, aber auch Zeit auf eigene Faust die Stadt zu erkunden blieb. Die nächsten Tage verbrachten wir in Taicang, nördlich von Shanghai. Dort liess sich eine Vielzahl deutscher Firmen nieder. Es folgten interessante Gespräche, die Geschichte eines chinesischen Unternehmers beeindruckte mich besonders.

Immer wieder wurde die duale Ausbildung als Erfolgsmodell verkauft. Doch in der Realität bildete die schulische Ausbildung den Schwerpunkt.

Am Ende gelangten wir nach Lianyungang, flächenmässig eine riesige Stadt, so gross wie ein Regierungsbezirk in Bayern. Eingehend diskutierten wir dort über wirtschaftliche Entwicklung. Ein besonderes Anliegen war die Landbrücke nach Rotterdam. Dafür engagiert ich mich anschliessend und gab meine Kontakte weiter, vor allem welche mit den GUS-Ländern. Eine Zusammenarbeit ergab sich daraus (noch) nicht.

Im Nachhinein bin ich sogar froh darüber, weil Europa doch ein grosser kultureller Unterschied zu China ausmacht.